
Das wenigstens möchten uns Zeitrschriften vorgaukeln. Eine ernstzunehmende amerikanische Untersuchung bringt da ganz anderes zutage (die Umfrage eines Kondomherstellers bestätigt, dass das für Europa auch Gültigkeit hat): Der herumvögelnde Single ist ein Mythos der Blattmacher. Hier die Fakten laut Statistik: Der Single treibt’s im Schnitt 69 Mal im Jahr, Verheiratete fast doppelt so häufig. Die in „wilder Ehe“ lebenden Männer haben am meisten Spaß: Mit satten 146 Geschlechtsakten ficken sie sich an die Spitze.
Dass ist nicht nur ein dummer Mythos, sondern auch ein folgenschwerer. Jean-Claude Guillebaud beklagt in seinem Buch „Die Tyrannei der Lust„, dass Lust durch andauerende Zurschaustellung zur Last verkommt: öffentlich ausgelebte Freiheit, detailliert beschriebene Vorlieben und gemessene Leistungen, je maß- und pausenloser desto besser. Sex wird zu einer sportlichen Herausforderung, auf eine Muskelfunktion reduziert. Normen werden suggeriert, die auf den einzelnen großen Leistungsdruck ausüben und das natürliche Begehren unterdrücken.
Die Konsequenz: Nachlassen der Lust, ein Phänomen, das man „Low Sexual Desire“-Syndrom nennt.